Gwe Chaung – Minhla

Sonnenaufgang: 06:30 

Heute stehen zwei Festungsanlagen, die im Zweiten Anglo-Birmanischen Krieg von italienischen Militäringenieuren für den Birmanischen König zur Verteidigung gegen die Briten erbaut wurden, am Programm. Das erste Fort ist in Gwe Chaung und das zweite in Minhla – schräg gegenüber am anderen Flussufer. König Mindon hatte den Bau beauftragt um sich gegen die Angriffe der Briten zu schützen. Obwohl relativ gut versteckt, wurden beide Forts von den Engländern ausgekundschaftet.

Kurzfassung: 1885 nach drei Anglo-Birmanischen Kriegen ist ganz Myanmar britische Kolonie und der König im Exil. 1948 Unabhängigkeit – Gründung der “Union of Burma”.

Abmarsch ist um 08:30.

Situation an der Anlegestelle: in der Beschreibung der Reise stand, dass manche Anlegestellen naturbelassen sind. Nur so naturbelassen hatten wir sie uns nicht vorgestellt.

Zuerst besuchen wir zu Fuß das Fort Gwe Chaung und dann das Dorf.

Das Dorf wurde erst vor 2 Jahren an das elektrische Netz angeschlossen. Jetzt ist hier gerade die Erdnussernte. Der Handyboom hat Myanmar mit voller Wucht getroffen. Selbst im kleinsten Bauerndorf irgendwo hat vom Opa bis zum Kleinkind jeder ein Handy.

Unsere Begleiter:

Zurück am Schiff nehmen wir Kurs auf MINHLA (2500 Einwohner) und besuchen das Fort, das hier prägende Bauwerk ist.

Situation an der Anlegestelle in Minhla:

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Nach diesem kurzen Ausflug ging die Fahrt weiter nach MAGWE – einer  Stadt mit 350.000 Einwohnern.

Unser erster Besuch gilt dem Nonnenkloster Thiri Sandar. Wir werden am Fluss von Tuk Tuks abgeholt.

Wir haben uns am Vortag gewundert, dass unser Kreuzfahrtleiter Michael am Markt sehr viele Sachen eingekauft hatte – von Öl bis Früchte war alles dabei. Da wussten wir nicht, dass Michael bald Geburtstag hat. Er hält es wie die Burmesen. Es wird nicht groß Geburtstag gefeiert, sondern man spendet an ein Kloster.

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Die Äbtissin hat uns schon erwartet.

Shin hat uns das Klosterleben der Nonnen erklärt. Sie bekommen keinerlei staatliche Unterstützung, sind auf Spenden angewiesen und sind für ihre Bescheidenheit und Zurückhaltung bekannt. Hier in diesem Kloster leben 150 Nonnen . 331 Ordensregeln gelten für die Nonnen , für die Mönche “nur” 211. 

Die Hauptattraktion in Magwe ist die Mya Tha Lun Pagode. Sie liegt auf einer Anhöhe und wurde 1929 errichtet. Von dort hat man einen wunderschönen Ausblick auf den Fluss. Leider wird die vergoldete Stupa gerade restauriert .

Dieses – für mich lustige – Schild stand auch in der Pagodenanlage. Shin hat es übersetzt: es ist verboten die Früchte des Baumes zu pflücken, denn diese Früchte sind Medizin für die Mönche.

 Wie bei jeder Pagode gibt es auch hier viele Verkaufsstände. Besonders aufgefallen sind uns hier die vielen Stände, die Stücke des Holzapfelbaumes und Reibesteine verkaufen. Die Rinde dieser Holzstücke wird zur Herstellung von Thanakapaste verwendet. Da wird eine gelblich weiße Paste aus der Baumrinde und Wasser hergestellt. Diese Pasta streichen sich die Burmesen ins Gesicht.  Sie soll vor UV Strahlung und Alterung  schützen. Der Holzapfelbaum wird bis zu 10 m hoch. Das beste Thanaka gewinnt man aus Bäumen, die ca 35 Jahre alt sind.

So schön geht dieser tolle Tag zu Ende. Wir bleiben über Nacht in Magwe.